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Die Bach-Söhne – Zwischen Improvisation und Komposition - Aleksandra & Alexander Grychtolik

- - Schloss Morsbroich (Spiegelsaal)

Foto: Sandra Neumann

Aleksandra & Alexander Grychtolik Cembalo

 

Sie galten als die musikalischen Neuerer ihrer Zeit: Carl Philipp Emanuel Bach, Wilhelm Friedemann Bach und Johann Christian Bach – auch wenn sie heute vielleicht weniger bekannt sind als ihr berühmter Vater Johann Sebastian. Der war jedoch in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts so gut wie vergessen. Der Zeitgeschmack änderte sich und mit ihm die Musik; von den Geschraubtheiten des „barocken“ Zeitalters (ein Schmähbegriff!) wollte man nichts mehr wissen, wünschte sich frischeren, unmittelbareren Ausdruck des Gefühls, lichte musikalische Formen und neuen Schwung. „Empfindsamkeit“, „galanter Stil“, „Rokoko“ oder „Sturm und Drang“ sind nur einige der so neuartigen wie widersprüchlichen Begriffe, die eine Entwicklung begleiten, die schließlich in die Wiener Klassik mündet. Ganz vorne dabei: der Hamburger, der sächsische und der Londoner Bach. Improvisieren stand hoch im Kurs und erhielt in und zwischen den Kompositionen reichlich Raum.

Mit zwei Cembali begeistert das deutsch-polnische Musikerpaar Grychtolik seit 2008 das internationale Publikum. Die Instrumente sind klangsatte Nachbauten eines zweimanualigen Cembalos von Johannes Daniel Dulcken aus dem Jahre 1750, und das Repertoire ist vielfältig: Werke des Barock, stilgerechte Improvisationen und ausführliche Ausflüge ins Zeitgenössische. Dynamische und artikulationsfreudige Spielweise, aufbrausende Temperamente, barocke Affekte – vom Klischee des sperrigen, antiquierten Cembaloklangs ist hier keine Spur. Die Cembalosaiten erklingen mit der ungezähmten Kraft eines ganzen Barockorchesters; Feinsinn und Präzision mischen sich mit spontaner, kreativer Spielfreude.

 

Mehr über die Grychtoliks: www.grychtolik.com